In dem laufenden Verfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung von Kunden der Schweizer Großbank UBS kam es am Freitagmorgen zu Durchsuchungen in den deutschen Geschäftsstellen. Nachdem bereits in Frankreich gegen die UBS wegen illegaler Kundenwerbung und Anstiftung zur Steuerhinterziehung ermittelt wurde, lies die Staatsanwaltschaft bundesweit die Geschäftsstellen in Deutschland durchsuchen.

Erst im Juni hat die französische Bankenaufsicht ACP eine Strafzahlung von zehn Millionen Euro gegen die UBS wegen Anstiftung und Beihilfe zur Steuerhinterziehung verhängt. So soll die UBS französischen Kunden mit System geholfen haben Schwarzgeld in die Schweiz zu leiten. Die Schweizer Großbank soll in Frankreich seit dem Jahr 2000 Kunden dazu bewogen haben ein Konto in der Schweiz zu eröffnen und diese Gelder am französischen Finanzamt vorbeizuschleusen. Das von der ACP seit April 2012 eingeleitete Verfahren wirft der Führung der französischen UBS vor, dass sie spätestens Ende 2007 von der aktiven Unterstützung zum Steuerbetrug wussten und dennoch erst mehr als 18 Monate später Anfing intern zu reagieren.

Die bundesweite Razzia in Deutschland beziehe sich dabei auf das seit 2012 laufende Verfahren, wie die UBS mitteilte: „Die Durchsuchungen sind Teil eines länger anhängigen Verfahrens, das bereits 2012 initiiert wurde. Das Verfahren richtet sich nicht gegen die UBS Deutschland AG.“ Gegenüber dem Wall Street Journal Deutschland äußerte sich ein Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft Bochum, dass bei den Durchsuchungen Unterlagen gesucht wurden, „aus denen sich weitere Erkenntnisse und Nachweise über die Steuerhinterziehung der UBS-Kunden gewinnen lassen“.

Es bleibt abzuwarten welche Erkenntnisse nach den Ermittlungen vorliegen und ob auch in Deutschland die UBS in ähnlicher Weise wie in Frankreich vorgegangen ist. Von Seiten der UBS haben die deutschen Kunden allerdings nichts zu befürchten, denn „UBS toleriert keinerlei Aktivitäten, die dazu dienen, Kunden bei der Umgehung ihrer Steuerpflichten zu unterstützen“, so die UBS-Sprecherin. Die Großbank sei zuversichtlich bis Ende 2014 zu belegen, dass ausschließlich bereits versteuertes Geld in die Schweiz transferiert wurde.
Dennoch hat sich die UBS auch in der Vergangenheit nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Bei der Manipulation der Leitzinssätze wie des Libor waren UBS-Händler beteiligt. In Großbritannien wurde der ehemalige Derivate-Händler der UBS und Citigroup Tom Hayes als erster wegen Betrugs angeklagt.

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