Ironman-Teilnehmer-Start

Bei dem härtesten Sportwettkampf der Welt, dem Ironman, stirbt in Frankfurt ein britischer Triathlet an einer Überdosis Leitungswasser. 350 Teilnehmer mussten vom Roten Kreuz behandelt werden. Acht wurden auf die Intensivstation gebracht. Viele Teilnehmer sind unter der glühenden Hitze von 40 Grad zusammengebrochen. Den Veranstalter trifft keine Schuld.

Die körperlichen Anforderungen beim Ironman Wettbewerb sind extrem. Die Teilnehmer schwimmen 3,8 Kilometer, anschließend legen sie eine Strecke von 180 Kilometer mit dem Rad zurück und laufen dann einen kompletten Marathon. Die Wetterbedingungen bei der diesjährigen Veranstaltung waren sonnig und augenscheinlich gut, doch für professionellen Sport war es zu heiß. Das Thermometer zeigte 40 Grad Celsius an. Im Anschluss des Wettbewerbs mussten 350 Teilnehmer von Sanitätern des Roten Kreuz versorgt werden. 23 wurden ins Krankenhaus gebracht, acht davon auf die Intensivstation. Einer von ihnen verstarb drei Tage später. Etwa 572 Teilnehmer hatten das Rennen vorzeitig abgebrochen.

Professor Leo Latasch, Ärztlicher Rettungsdienstleister beim Gesundheitsamt Frankfurt erklärt die Todesursache des britischen Sportlers: „Die Ursache für den Tod war zu 99 Prozent ein Hirnödem“. Der Verstorbene hatte zu viel Leitungswasser getrunken und zu wenig Salze zu sich genommen. „Wir sprechen dann von einer Wasservergiftung. Leitungswasser enthält keine nennenswerten Mineralien“, so Latasch. Das hat zur Folge, dass der Natrium-Wert im Blut enorm verdünnt wird. „Ich bin wirklich fassungslos, wie sich ein Sportler ein Jahr lang auf einen Ironman vorbereitet, aber es dann versäumt, genügend Salz zu sich zu nehmen und dazu Leitungswasser zu trinken“, berichtet Latasch. „Der Mann ist bewusstlos geworden und hatte Krampfanfälle“. Daraufhin wurde er umgehend im Intensivzelt sofort medizinisch versorgt. „Wir haben sofort alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet“. Der körperliche Zustand des Athleten hatte sich in der Klinik schnell verschlechtert. Die Ärzte versuchten alles, doch weder die Medikation noch eine Operation konnten ihm das Leben retten. Letztendlich hatte eine Hirnschwellung zum Tode geführt.

Laut einer Studie einer Expertengruppe in einem Artikel des „Clinical Journal of Sport Medicine“ Magazin gilt die Annahme, dass es wichtig ist sehr viel Wasser beim Sport zu trinken, als veraltet. Aus dieser Studie geht hervor, ein starkes Trinken zur Vorbeugung einer Dehydration sei „unnötig, bringt aber ein größeres Risiko mit sich“. Aufgrund extremen Trinkens kommt es zu einer Hyponatriämie (Natriummangel). Dadurch wird die Köperflüssigkeit verdünnt und es treten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen ,Schwindel oder Kopfschmerzen auf. Die Studie rät nicht mit Gewalt auf Vorrat zu trinken, sondern dann zu trinken, wenn der Körper tatsächlich Durst hat und Wasser benötigt.

Dem Veranstalter des Wettkampfes kann kein Vorwurf gemacht werden, erklärt Latasch. Es wurde für die Teilnehmer genügend mineralstoffhaltige Getränke und Salzsticks zur Verfügung gestellt. Einen Sieger gab es natürlich trotz der Tragödie auch noch. Jan Frodeno gewann den Ironman mit einem neuen Streckenrekord von 7:49:48 Stunden.

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