Uranabbau in Namibia

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Uranabbau in Namibia

UranabbauWie schon zu Anfang erwähnt, benötigt die wachsende Industrialisierung und die zunehmende Weltbevölkerung immer mehr Energie. In dem uranreichen afrikanischen Land Namibia ist es nicht anders. Es wird immer mehr Energie und Wasser benötigt, um den Bedarf der Uranminen für den Abbau zu decken. Ironischerweise wird in Namibia mit dem Uranabbau ein Brennstoff produziert, der anderen Ländern Energie liefert und den sie exportieren. Da der Uranabbau diese Ressourcen intensiv nutzt, hat Namibia selbst kaum Energie und ausreichend Wasser für die Bevölkerung übrig. Zur Zeit werden jeweils eine Uranmine von Rössing Uranium und Langer Heinrich betrieben. Die Unternehmen Areva und Bannerman erhielten Lizenzen, so dass in Zukunft noch mehr Uran in Namibia abgebaut werden wird. Das Unternehmen Rössing betreibt nach eigenen Angaben im Aktionärsbericht 2009 die größte Uranmine der Welt mit einer Produktion von 4.150 Tonnen. Bis 2015 sollen jährlich 5.700 Tonnen abgebaut werden.

Die Mine Langer Heinrich liegt im geschützten Namib-Naukluft-Park und baute 2009 etwa 1.108 Tonnen ab. Namibia ist der viertgrößte Lieferant für Uran weltweit und produziert durch die beiden Betreiber rund 5.300 Tonnen Uran jährlich. Da in dem abgebauten Erz nur geringe Mengen an Uran enthalten sind, fallen pro Tonne Uran zwischen 30.000 und 40.000 Tonnen radioaktiver Abfälle in flüssiger und fester Form an. Diese werden einfach oberirdisch gelagert, obwohl das Abfallerz noch über 80 Prozent der Radioaktivität enthält. Durch den Regen gelangen die löslichen radioaktiven und toxischen Stoffe in den Boden, das Grundwasser und die Flüsse. Zudem werden für das Auswaschen von Uran extrem große Wassermengen benötigt. Das kontaminierte Wasser gelangt ebenfalls in die Böden und führt seinen Weg bis in das Grundwasser und die Flüsse fort. Für den Prozess der Umwandlung von Uran zu Uranoxid (U308) muss das Wasser zudem Trinkqualität besitzen.

Während der Bevölkerung und der übrigen Industrie das Wasser ausgeht, verbrauchen die beiden Minen derzeit 5 Millionen Kubikmeter im Jahr. Sollten die geplanten Minen noch dazukommen, steigt der Verbrauch voraussichtlich auf 60 Millionen Kubikmeter. Die Bevölkerung leidet unter Wassermangel und die Minenbetreiber schöpfen aus dem Vollen, und dazu teilweise in Trinkqualität. Übrig lassen die Minen Abbaustoffe, die hochgiftig sind, das Grundwasser verseuchen und die Natur für Jahrhunderte zerstören. Im trockenen Namibia ist Wasser kostbar und wird dennoch massiv für den Uranabbau genutzt und vergiftet.

Die Menschen in Namibia haben selbstverständlich nichts von den Einnahmen aus den Minen und ihre Kinder erben ein vergiftetes und wasserarmes Land. Da hilft es auch nicht, dass Areva Entsalzungsanlagen baut, die frisches Wasser produzieren sollen, um den Bedarf für die Minen und die Bevölkerung zu decken. Denn die Bevölkerung muss das Wasser vom Minenbetreiber Areva bezahlen. Erst haben die Minenbetreiber also die natürlichen Ressourcen bis zum Ende ausgebeutet und nun entsalzen sie das Meerwasser, das die von Armut gebeutelte Bevölkerung bezahlen muss. Wer sich das nicht leisten kann, wird notgedrungen auf das vergiftete Grundwasser zurückgreifen müssen.

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