Online gekaufte Produkte besonders riskant. Verbraucherzentrale bietet ein Schulungsangebot gegen den Nutrition-Trend. Vitaminpillen, Kapseln zum Muskelaufbau und andere Nahrungsergänzungsmittel liegen im Trend – vor allem bei Sportlern. Viele vertrauen den Werbeversprechen der Hersteller und kaufen solche Produkte, weil sie sich davon eine höhere Leistungsfähigkeit erhoffen. Doch manche Mittel sind unnötig oder gar riskant.
Viele Menschen in Deutschland greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln. Mehr als die Hälfte davon glaubt, dass die Produkte die Gesundheit fördern. Das geht aus einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen hervor. Vor allem Sportler denken häufig, dass sie ein Extra an Mineralstoffen, Aminosäuren, Vitaminen und Proteinen brauchen, um gute Leistungen zu bringen. Das gilt aber nur in Ausnahmefällen wie etwa bei Leistungssportlern im intensiven Training vor Wettkämpfen. „Freizeitsportler haben nur einen leicht erhöhten Bedarf an Eiweißen oder Vitaminen, den sie mit ausgewogener Ernährung gut abdecken können“, sagt Silke Vollbrecht, Expertin für Ernährung und Lebensmittel bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.
Nahrungsergänzungsmittel werden nicht auf Wirksamkeit geprüft
Rechtlich gehören Nahrungsergänzungsmittel zu Lebensmitteln. Anders als Medikamente werden sie nicht auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen geprüft. Bei längerer hoch dosierter Einnahme sind gesundheitliche Risiken nicht auszuschließen. Wie eine Marktuntersuchung der Verbraucherzentralen von Magnesiumpräparaten gezeigt hat, kommen Überdosierungen häufig vor. Grundsätzlich sind auch immer Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich.
Vorsicht bei Produkten für Sportler und beim Onlinekauf
Besonders riskant können Bestellungen aus dem Internet sein, unter anderem bei Produkten für Sportler, wegen möglicher Verunreinigungen mit Dopingsubstanzen. Wer dennoch Nahrungsergänzungsmittel in Betracht zieht, sollte zumindest Produkte kennen, die auf Dopingsubstanzen geprüft sind. Wenn ein Bedarf an Nahrungsergänzungsmitteln besteht – im optimalen Fall zusammen mit einem Ernährungsberater oder Arzt ermittelt – hilft ein Blick auf die Kölner Liste, die jedoch keine allgemeine Empfehlung für Nahrungsergänzungsmittel ist.
Seminarangebot der Verbraucherzentrale Brandenburg
Die Verbraucherzentrale Brandenburg organisiert Weiterbildungsangebote für Trainer im Breitensport. In den Diskussionen mit Teilnehmern wurde deutlich, dass Nahrungsergänzungsmittel im Sport ein großes Thema sind, während gleichzeitig das Wissen über eine ausgewogene Ernährung oft nur mangelhaft ist. Genutzt werden solche Produkte von Sportlern in der Annahme, dass der Muskelaufbau und eine Leistungssteigerung oder auch gezielter Fettabbau gefördert werden. Besonders unter Jugendlichen ist die Einnahme solcher Produkte verbreitet, teilweise in bedenklich hohen Dosen.
Unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/ernaehrungskompetenzen-im-sport können Interessierte die vollständigen Seminarunterlagen zu „Ernährungskompetenzen im Sport“ herunterladen. Bei Bedarf unterstützt die Verbraucherzentrale bei der Gestaltung entsprechender Seminarangebote.
Informationen auf dem Portal „Klartext Nahrungsergänzung“
Mit ihrem neuen Internetangebot „Klartext Nahrungsergänzung“ bringen die Verbraucherzentralen mehr Transparenz in den unübersichtlichen Markt von Nahrungsergänzungsmitteln. Verbraucher und Verbraucherinnen erhalten hier nicht nur Informationen, sondern können auch Fragen stellen und Beschwerden loswerden. Mehr Informationen gibt es auf dem Portal unter www.verbraucherzentrale.de/klartext-nahrungsergaenzung
Quelle: Verbraucherzentrale Brandenburg