Wasser ist unbestritten das beste Getränk für Wohlbefinden, einen gesunden Körper und ein langes Leben. Damit Wasser seine vielfältigen physiologischen Funktionen erfüllen kann, muss es ausreichend und jederzeit verfügbar sein. Aber Wasser ist nicht gleich Wasser. Außerdem kommt es auf die Menge und die richtigen Zeiten an. Dennoch ist richtig Wasser trinken ganz leicht.
Wasser übernimmt viele physiologische Aufgaben im menschlichen Körper und ist an allen biochemischen Prozessen beteiligt. Für eine gute Gesundheit spielen Wasser, Ernährung und regelmäßige Bewegung eine wichtige Rolle. Bei der Verstoffwechselung der Nahrung und beim Sport ist die richtige Menge Wasser die im Körper Verfügbar sein muss ebenfalls ausschlaggebend, damit es zu keinen Mangelerscheinungen kommt. Der iranische Arzt Dr. Batmanghelidj (ausgesprochen: Batmangeelidsch) vertritt die These, dass richtiges Wassertrinken das Wohlbefinden steigert, die Gesundheit verbessert, Krankheiten vorbeugt, degenerative Prozesse rückgängig macht und Schmerzen wirkungsvoller bekämpft als alle Schmerzmittel der Welt.
In seiner „Wasserkur“ erklärt Dr. Batmanghelidj wie wichtig richtiges Wassertrinken ist. Mittlerweile gilt die alte, viel zu verallgemeinerte Regel von 2,5 bis 3 Liter am Tag nicht mehr. Heute sind sich Wissenschaft und Medizin einig, dass 30 Milliliter pro Kilo Körpergewicht täglich aufgenommen werden sollten. Jemand mit 100 Kilogramm Körpergewicht sollte seinem Körper täglich drei Liter Wasser zuführen und für jemanden mit 60 Kilogramm sind 1,8 Liter Wasser ausreichend. Wenn Durst verspürt wird, ist es in der Regel schon zu einem Wassermangel gekommen, denn Durst in ein Warnsignal des Körpers, dass dringend Wasser benötigt wird. Bei Durst ist der Körper bereits im „Krisenmanagement“ und hat gewisse körperliche Funktion reduziert. Damit der Körper nicht erst Durst anzeigen muss, damit er Wasser zugeführt bekommt, sollten über den ganzen Tag verteilt Wasser in Viertelliter- bis Halbleiter-Portionen getrunken werden.
Prof. Dr. Ingo Froböse für Prävention und Rehabilitation an der Sporthochschule Köln erklärt, dass der Körper maximal 0,8 bis einen Liter pro Stunde aufnehmen kann. Mengen die darüber hinausgehen werden ungenutzt wieder ausgeschieden. Damit Wasser als Lösungs- und Transportmittel seine Aufgaben optimal umsetzen kann, sollten laut Prof. Froböse zwei Drittel der Tagesmenge bis 14:00 Uhr getrunken werden und der Rest verteilt bis zum Abend. Der Grund für diese Einteilung liegt darin, das die Schadstoffe, die vor allem während des Schlafs durch Regeneration entstehen, möglichst schon am Vormittag über den Urin ausgeschieden werden können. Positiver Nebeneffekt: Weniger Schlafunterbrechungen wegen Harndrangs in der Nacht.
Um den in der Nacht verursachten Wasserverlust auszugleichen, sollte auch gleich morgens nach dem Aufstehen als erstes mindestens ein Glas Wasser getrunken werden. Der Morgenkaffe kann gerne danach kommen, wenn es unbedingt sein muss. Etwa eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten sollte ebenfalls Wasser getrunken werden. Das bereitet den Verdauungstrakt auf die Nahrungsaufnahme vor. Zweieinhalb Stunden nach dem Essen wiederum Wasser trinken, um den durch die Verstoffwechselung der Nahrung verursachten Wasserverbrauch auszugleichen.
Wie beim Essen sollte vor dem Sport ausreichend Wasser dem Körper zugeführt werden, damit er für die Regelung der Körpertemperatur genug Schweiß produzieren kann. Die Menge hängt von diversen Faktoren ab. Ein Radrennfahrer, der knapp 200 Kilometer am Tag fährt, benötigt laut Prof. Froböse zwischen zehn und zwölf Liter Wasser. Der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen muss unmittelbar ausgeglichen werden. Auch die Temperatur spielt eine Rolle. An heißen Tagen benötigt der Körper mehr Wasser für die Regulierung der Körpertemperatur als an kühlen Tagen. Als Faustregel gilt: Bei sportlicher bzw. körperlicher Betätigung benötigt der Körper zwischen 0,75 und 1,25 Liter pro Stunde zusätzlich zu der empfohlenen Tagesdosis von 30 Milliliter pro Kilo Körpergewicht. Zudem sollte das Wasser laut Prof. Froböse so rein wie möglich sein, damit es seine Funktionen als Lösungs- und Transportmittel optimal erfüllen kann, weshalb er auch privat Osmose-Molekularfilteranlagen schwört, die zu den effektivsten und sichersten Wasserfiltrationssystemen zählen. Um zu erkennen, ob ausreichend Wasser getrunken wurde ist Urin ein sehr guter Indikator, denn dann ist der Urin sehr hell, fast klar und riecht kaum. Falsche Getränke oder zu wenig Wasser führen zu einem tief gelben, beinahe orangenen Urin der unangenehm riecht.
Mit dem richtigen Trinkverhalten lassen sich chronischer Wassermangel bzw. eine chronische Dehydration vermeiden. Der Körper wird mit ausreichend Wasser versorgt und alle biochemischen Prozesse können optimal ablaufen. Neben dem Trinkverhalten sollten idealerweise auch Stoffwechselstörungen beseitigt werden. Prof. Dr. Froböse erklärt in seinem Buch „Das Turbo Stoffwechsel Prinzip“ worauf es auf eine ausgewogene Ernährung ankommt und wie ein optimaler Stoffwechsel erreicht werden kann. Diäten eignen sich nicht zum Abnehmen, oft kommt es zu einem gestörten Stoffwechsel bei einer Diät, der sich in dem unliebsamen Jojo-Effekt zeigt. Wer abnehmen will muss essen lautet das Kredo. Es kommt darauf an die richtigen Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, dem Körper den richtigen Mix aus Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen zur richtigen Zeit zuzuführen und die „schlechten“ Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße zu meiden. Wer schon mal seine Trinkgewohnheiten ändert und reines Wasser zu seinem „Lieblingsgetränk“ macht, ist auf einem guten Weg. Wer dann noch seine Essgewohnheiten optimiert und sich regelmäßig bewegt, hat sich für ein glückliches, gesundes und langes Leben entschieden.