Bayernwappen-Herzförmiges-schmelzendes-Eis

Der Klimawandel wird Bayern stark beeinflussen und in Franken ist mit Wasserknappheit zu rechnen. Mit den bevorstehenden klimatischen Veränderungen wird Bayern schwer zu kämpfen haben. Experten erwarten drastische Folgen für die Region. Die Jahreszeiten verschieben sich, es wird immer mehr heiße Tage geben und Schnee wird immer seltener fallen. Nicht nur die Tourismusbranche wird darunter leiden.

 

Die Prognosen des am Montag in München vorgestellten ‘Klima-Reports Bayern‘ sind mehr als ernüchternd. Claus Kumutat, Präsident des bayerischen Landesamtes für Umwelt, rechnet zukünftig mit „zeitweisem Wassermangel in Nordbayern“. Die Wasserversorgung wird durch den klimatischen Wandel auf die Probe gestellt. Dank dem Wasseraustauschprogramm gelangt Wasser aus dem Süden in die trockeneren Regionen des Nordens, um diese bei Wasserknappheit zu versorgen. Doch war laut Aussage von Kumutat die Kapazität des Wasseraustauschprogramms „gut an der Grenze“ angelangt. Er befürchtet, dass es bei steigender Wasserknappheit nicht ausreichen wird. „Man ist nicht gewappnet“, so der Präsident des bayerischen Landesamtes für Umwelt.

Auch Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) sieht neue Herausforderungen auf die Region zukommen. „Es droht in Bayern ein Temperaturanstieg um bis zu 4,5 Grad Celsius. In Bayern erwärmt sich die Luft deutlich schneller als durchschnittlich“, so Scharf. Zudem geht klar aus dem Bericht hervor, dass sich die Jahreszeiten deutlich verschieben. Auch die Gewässer erwärmen sich, was Folgen weitreichende Folgen für die Flora und Fauna haben wird. So droht unter anderem der Rückzug der Bachforelle an den Oberläufen der Flüsse.

Die Hitze und Trockenheit werden zunehmen. Waren es in den Jahren 1971 und 2000 durchschnittlich fünf Tage im Jahr an denen das Thermometer auf über 30 Grad Celsius stieg, so ist bis 2050 mit etwa 14 solcher heißen Tage zu rechnen. Im Gegenzug wird der Schnee geringer ausfallen. Die Schneedeckendauer, welche den Zeitraum von dem ersten bis zum letzten Tag mit einer Schneedecke beschreibt, wird laut dem Klima-Report in den bayerischen Höhenlagen um etwa 30 bis 60 Tage zurückgehen.

Paul Becker vom Deutschen Wetterdienstes hält es für möglich, dass Frost und Schnee in 80 Jahren als Rarität gelten werden und in den Wintermonaten ansonsten verstärkt die Gefahr von Hochwasser droht, da der Niederschlag sich nicht als Schnee sammelt, sondern als Regen fallen wird. „Es wird einige Jahre geben, wo wir gar keine Eistage haben werden, vor allem im westlichen Teil“, so Becker und fügt hinzu: „Es wird im Winter mehr Niederschläge geben. Das wird eine Winterangelegenheit. Und im Sommer werden wir mit mehr Trockenperioden rechnen müssen“. Das wirkt sich ebenfalls auf die Flora und Fauna Bayerns aus. Die Temperaturen in Flüssen und Seen werden ansteigen. Seit 1980 steigt die Temperatur der Gewässer alle zehn Jahre um etwa 0,5 Grad Celsius. Bis zum Jahr 2050 prognostiziert der Report weitere 0,6 Grad.

Umweltministerin Scharf verfolgt das Ziel bis 2050 den CO2-Ausstoß pro Kopf in Bayern auf zwei Tonnen zu reduzieren. Zum aktuellen Zeitpunkt sind es noch 6 Tonnen. Bundesweit liegt der Verbrauch bei 9 Tonnen Kopf. Dieses Ziel ist auch in der Klima Charta der Bayerischen Klima-Allianz der Bayerischen Staatsregierung und dem BUND Naturschutz in Bayern e.V. festgehalten.

Die Ziele sind:

• Bayernweit den Klimaschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe etablieren

• Die jährlichen pro Kopf Treibhausgas-Emissionen auf unter 2 Tonnen bis 2050 reduzieren

• Empfindliche ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Systeme anpassen und die Schadensrisiken mindern

• Die Existenzgrundlagen der heutigen und der künftigen Generationen durch nachhaltiges Leben, Wirtschaften und Handeln sichern – Schöpfungsverantwortung wahrnehmen

Bayern will nach den Prognosen des neuen Klima-Reports schnellstmöglich weitere Maßnahmen ergreifen. Die Klimaforschung soll intensiviert werden und die internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft ausgebaut. Für dieses und nächstes Jahr werden von der bayerischen Regierung 170 Millionen Euro für den Klimaschutz bereitgestellt. Ministerin Scharf will zudem an diesem Dienstag die Weltklimakonferenz in Paris besuchen.

 

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