Islamgegner aus Philadelphia wollen ein Foto von Adolf Hitler mit seinem arabischen Verbündeten Amin al-Husseini auf öffentliche Stadtbusse plakatieren. Die Kampagne soll den Hass auf den Islam schüren. Ein Richter entschied, dass die Busse des öffentlichen Nahverkehrs damit beklebt werden dürfen.
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten kann einen kaum noch etwas überraschen. Aber die Anti-Islam-Werbe-Kampagne der American Freedom Defense Initiative ist schon ein dicker Hund. Auf dem schwarz-weißen Plakat ist Adolf Hitler mit Amin al-Husseini, den Großmufti von Jerusalem der Dreißiger- und Vierzigerjahre zu sehen. „Islamischer Judenhass – es ist im Koran. Zwei Drittel aller amerikanischen Hilfen geht in islamische Länder. Beendet jegliche Unterstützung in islamische Länder“ verkündet das Plakat und als Bildunterschrift steht geschrieben: „Adolf Hitler und sein treuer Verbündeter, Führer der muslimischen Welt, Haj Amin al-Husseini“.
Der von der amerikanischen Presse damals bezeichnete „Mr. Palestine“ war der wichtigste arabische Verbündete der Nationalsozialisten. Im Judenhass stand al-Husseini dem Führer Adolf Hitler in nichts nach. Das Foto zeigt das Zusammentreffen der beiden am 28. November 1941 in Berlin. Jetzt soll das Bild auf den Bussen des öffentlichen Nahverkehrs für alle Bürger Philadelphias zum Stadtbild gehören, entschied ein Richter. Die Southeastern Pennsylvania Transportation Authority (SEPTA), die Betreiber der Busse, haben sich gegen die Anti-Islam-Kampagne gewehrt. Das Plakat mit Adolf Hitler und Amin al-Husseini mit den dazugehörigen Slogans, würde „jeden einzelnen Muslim als Judenhasser kategorisieren“, begründete der Rechtsberater von SEPTA.
Außerdem würde die Werbe-Kampagne gegen „minimale Standards höflichen Zusammenlebens“ verstoßen, argumentierte SEPTA. Zwar gab Richter Mitchell Goldberg zu, dass die Regeln des Verkehrsverbunds gegen Herabsetzung und Verunglimpfung bestimmter Bevölkerungsgruppen gut gemeint seien, doch seien die Regeln nicht eindeutig und daher möglicherweise diskriminierend. Er verwies darauf, dass der Verkehrsverbund andere weltanschauliche Werbung in der Vergangenheit akzeptierte, wie zum Beispiel Werbung zum Tierschutz, zur Verhütung oder zum Fracking. So paradox es klingt, die islamfeindliche Organisation würde bei einem Verbot der Werbe-Kampagne diskriminiert werden. Richter Mitchell Goldberg berief sich auf den Ersten Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, in dem das Gesetz zur Meinungsfreiheit festgelegt ist.
„Der Richter hat uns in allen Punkten zugestimmt. Er sah den Vorbehalt der Werbeaussage unseres Klienten als inhaltsbezogen und verfassungswidrig“, erklärte Rubert Muise, Anwalt der die American Freedom Defense Initiative. SEPTA legte Einspruch gegen die Entscheidung des Richters ein, aber die Aussicht die Anti-Islam-Kampagne zu verhindern hat wenig Aussicht auf Erfolg. Adolf Hitler und Amin al-Husseini werden in den kommenden Wochen auf die Busse geklebt. Die Organisation hat ein halbes Dutzend Klagen gegen Betreiber öffentlicher Verkehrsbetriebe überall im Lang eingereicht. Der erste Schiedsspruch könnte zudem zu einem Präzedenzfall werden und auch in anderen Städten könnte Adolf Hitler das Stadtbild prägen.
Im letzten Herbst wurden hunderte Anti-Islam-Werbe-Kampagnen an zwei stark frequentierten New Yorker U-Bahn Stationen und einhundert Bussen geklebt. Damals noch illegal, doch mit dem Richterspruch in Philadelphia ist dem öffentlichen Islamhass Tür und Tor geöffnet. Es bleibt abzuwarten welche Reaktionen diese Werbe-Kampagne auslösen wird. Sachbeschädigungen und Angriffe auf die Busse sowie Passagiere sind nicht auszuschließen.