Es ist noch gar nicht lange her, da wurde in Deutschland von der Politik gefordert eine Frauen-Quote für die Anzahl weiblicher Vorstände für die im DAX 30 gelisteten Unternehmen einzuführen. Bringt das aber die Gleichstellung der Frauen weiter? Gleichberechtigung durch Zwang? Nein! Das wird den Frauen nicht die Akzeptanz bringen, die sie verdienen. Eher im Gegenteil – geschenkte oder auch erzwungene Akzeptanz hilft dem Thema gar nicht.
Noch vor 50 Jahren herrschte ein ganz anderes Frauenbild in der Gesellschaft. Frauen hatten kaum die Möglichkeit auf berufliche Selbstverwirklichung. Eine Frau mit 30 und mehr Jahren, die nicht verheiratet war, wurde schon als „unkonventionell“ oder gar „schwierig“ bezeichnet, da sie sich nicht in die klassische Frauenrolle fügte. Die Frau aus den 60er Jahren sollte dem Mann ein schönes Heim bieten und sich um die Erziehung der Kinder kümmern. Berufstätige Frauen hatten so gut wie keine Chance in verantwortungsvolle Positionen aufzusteigen. In der Regel arbeiteten sie als Telefonistinnen, Verkäuferinnen, Sekretärinnen, Krankenschwestern oder ähnlich typischen „Frauenberufen“, wie das in der damaligen Zeit so gesehen wurde. In den letzten 50 Jahren hat sich die Welt drastisch verändert und nach einer ganzen Dekade im neuen Jahrtausend ist auch das Bild der modernen Frau ein ganz anderes. Ganz anders?
Ist die Gleichberechtigung betreffend Familie und Karriere eine echte Gleichberechtigung? Mitnichten. Zwar haben haben Frauen in dieser Beziehung viel erreicht, doch noch immer sind nicht alle alten Geschlechtergrenzen überwunden. Es gibt zwar eigentlich keine typischen Männer oder Frauenberufe mehr, siehe die männliche Krankenschwester oder die männliche Reinigungskraft bzw. Frauen in Manager-Positionen oder bei der Bundeswehr. Trotzdem verdienen Frauen laut einer Studie der Europäischen Kommission im Durchschnitt 15 Prozent weniger in der Stunde für die gleiche Tätigkeit.
In Deutschland sei das sogar besonders ausgeprägt, wie die Studie belegt. Die größte Schwierigkeit in gehobene Positionen zu kommen für Frauen ist nach wie vor das Thema Schwangerschaft und Kinder. Die Studie belegt, dass gerade Frauen die eine Auszeit von zwei bis drei Jahren wegen des Kindes nehmen, beim beruflichen Wiedereinstieg die größte finanzielle Benachteiligung hinnehmen müssen. Und auch die Rollenverteilung im Haushalt mit zwei berufstätigen Partnern sei nach wie vor nachteilig für die Frau, die sich in der Woche etwa 24 Stunden um den Haushalt kümmert und der Mann lediglich 7 Stunden.
In wenigen Jahren schon wird die Gleichberechtigung der Frau in der beruflichen Karriere ein Thema der Vergangenheit sein, betrachtet man die Entwicklung seit den 60er Jahren. Den heutigen Status haben die Vorreiterinnen einer neuen gesellschaftlichen Denkweise und Pionierinnen in männlichen Berufen hart erarbeitet. Heute haben Frauen also die Wahl zwischen beruflicher Karriere oder Familie. Doch auch hier gibt es Frauen, die sich dabei fragen: „Warum eigentlich Karriere ODER Familie? Ich will Karriere UND Kind.“ Die moderne Frau will sich nicht nur für einen Lebensbereich entscheiden müssen. Sie will nicht nur als Karrierefrau bzw. nur als Mutter und Familien-Managerin ihr Leben planen. Vielmehr möchten heute immer Frauen die Möglichkeit haben ihr Leben nach Belieben gestalten zu können und ihren eigenen Lifestyle zu entwickeln. Noch leben wenige Frauen den „Kind und Karriere“-Lifestyle, denn neben gesellschaftlichen Hindernissen erfordern sowohl Kind als auch Karriere die entsprechende Leistungsbereitschaft und Hingabe. Trotzdem werden es immer mehr Frauen die bereit sind alles unter einen Hut zu kriegen, wie Studien und Bucherscheinungen zeigen.
Für das neue Selbstbewusstsein steht zum Beispiel die Münchner Mutter sowie Autorin und Mitverfasserin des Buches „Alphamädchen“, die den Muttertag als „komische Erfindung“ betrachtet, nur um den Status als Mutter zu feiern. Auch Charlotte Roche, Autorin des Bestsellers „Feuchtgebiete“, wehrt sich gegen das klassische Rollenmuster. Mit einer Kinderfrau und einem gut strukturiertem Zeitmanagement lassen sich Kind und Karriere perfekt vereinbaren. Was die Politik noch fordert, setzt die erste schwangere Bundesministerin persönlich um. Familienministerin Kristina Schröder wird ihr Amt trotz der Geburt ihres Kindes im Juli weiterführen. Sie werde während des gesetzlichen Mutterschutzes zuhause bleiben, doch die Familienpolitik würde das nicht beeinträchtigen. Sie wird von ihren Staatssekretären im Tagesgeschäft vertreten und im Ministerrang von Forschungsministerin Annette Schavan.
Die Karriere-Mütter beklagen jedoch immer noch die nötige Anerkennung, Respekt und fehlende Unterstützung. Der ganze Druck laste auf ihnen. Das Gros der Gesellschaft denkt immer noch, dass anspruchsvolle Tätigkeiten und Kinder nicht vereinbar wären. Zwar sprechen sich vier von fünf Frauen für mehr Frauen in Führungspositionen aus und 43 Prozent der 18 bis 29 jährigen würden gerne Führungspositionen einnehmen, doch ab der Geburt des ersten Kindes hapert es an der Umsetzung. Allen guten Vorsätzen zum Trotz finden sich Männer und Frauen schnell wieder in den traditionellen Rollen wieder. Der Mann flüchtet in die Arbeit und die Frau kümmert sich um Kind und Heim, obwohl 62 Prozent der Mütter und Väter der Meinung sind, dass beide berufstätig sein sollten und sich gemeinsam um den Nachwuchs sorgen sollten.
In Wahrheit übernehmen 76 Prozent der Mütter alles oder zumindest den größten Teil im Haushalt. „Die Geburt des ersten Kindes ist die Zäsur. In der Regel kommt es dann zur Re-Traditionalisierung“, sagt Kai-Olaf Maiwald vom Institut für Sozialforschung an der Universität Frankfurt. Erwartet die Gesellschaft also immer noch, dass sich nach der Geburt erstmal die Mutter um das Kind kümmert? Stehen Mütter, die kurz nach der Geburt wieder arbeiten, unter Rechtfertigungsdruck? „Die Vorstellung der ‚guten Mutter‘, die sich um ihr Kind kümmert, ist in Deutschland tief verankert“, sagt auch Barbara Keddi, Familienforscherin beim Deutschen Jugendinstitut in München und deutet auf den Begriff Rabenmutter für berufstätige Frauen hin. „Den Begriff gibt es in anderen Ländern nicht“, so Keddi. Obwohl also an den Universitäten im Schnitt genauso viele männliche wie weibliche Studenten es zu akademischen Würden bringen, scheint das Kind ein Karriere-Killer zu sein, denn in hohen Positionen regieren noch überwiegend die Männer – noch.
Es verändert sich was in der Gesellschaft – langsam. Es gibt immer mehr Väter in Elternzeit, mehr ganztags Kindertagesstätten und Schulen eröffnen und mit der neuen „Kind und Karriere“ Familienministerin kommen hoffentlich neue Ideen zur Unterstützung und Entlastung der Karriere-Mütter. In vielen Unternehmen stellt sich die Frage, wieviel „Mütter“ man sich leisten könne, doch die Zahl von familienfreundlichen Unternehmen nimmt eindeutig zu. Mit Heimarbeitskonzepten, flexiblen Arbeitszeiten oder Kindergarten im Unternehmen arbeiten einige Firmen schon am Arbeitsplatz der Zukunft, von dem sie selber, die Mitarbeiter und vor allem ihre Familie profitieren.
Besonders gut eignet sich für die „Kind und Karriere“ Mutter die Network-Marketing-Industrie, die als Home-Based-Business perfekt zu diesem Lifestyle passt und zugleich alle beruflichen Perspektiven bietet. Die Freiheiten der Selbstständigkeit und freien Zeiteinteilung im Network-Marketing ist eine echte Alternative zu Kind ODER Karriere. Von Rabenmutter kann da keine Rede sein, den das Kind kann trotz der Network-Mutter alle Prioritäten haben. Einige Mum´s in den USA haben so sogar aus einer Idee und einem Kleingewerbe ein Multi-Millionen Network-Unternehmen entstehen lassen.
Der „Kind und Karriere“ Lifestyle mag im Allgemeinen heute noch anstrengend für die Frau sein. Aber diejenigen, die sich heute wiederum als Vorreiter für diesen Lebensstil entschieden haben, genießen ihn auch trotz aller Mühen. Die berufstätige Mutter genießt die Anerkennung für ihre beruflichen Leistungen und das eigene Geld auf dem Konto, über das sie verfügen kann. Für das Ego und Selbstbewusstsein ist Karriere einfach unbezahlbar. Aber auch die Erfüllung des Kinderwunsches ist für viele Frauen ein wesentlicher Bestandteil des Lebens.
Ist zwar viel Arbeit und bringt keinen Lohn, außer einem herzerwärmenden Lächeln, doch gibt es für viele Frauen nichts Schöneres als Mutter zu sein. Kinder bereichern das Leben, geben ihm einen Sinn und erfüllen einen mit Kraft und Liebe. Warum also Karriere aufgeben bei einer Schwangerschaft? Um wieder Heim und Kind zu hüten? Die Unabhängigkeit aufzugeben? Ein gemeinsames Konto einzurichten und Ausgaben abzustimmen? Nein! Die Zeiten ändern sich und in wenigen Jahren ist das Thema nur noch gut für den Geschichtsunterricht, genau wie die Frauenrolle in den 60er Jahren. Das verdanken wir den Frauen die uns heute tagtäglich zeigen, dass Kind und Karriere sehr gut funktionieren. Dank dem selbstgewählten Lifestyle der modernen unabhängigen Frau.