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Hat eine Nonne eigentlich auch ein iPhone?

GesundheitHat eine Nonne eigentlich auch ein iPhone?

Was für eine komische Frage. Natürlich nicht – oder vielleicht doch?

Im August diesen Jahres verbringe ich eine Woche in einem Kloster in Waldbröhl bei Thich Nhat Hanh. Thich Nhat Hanh, Mönch und Zen-Meister, Gelehrter, Poet und Autor vieler Bücher mit unermüdlichem Engagement für Menschenrechte und Frie-den, ist einer der bekanntesten und verehrtesten Zen-Meister unserer Zeit. Mich hat das einwöchige Retreat tief berührt und sicher wird es nachhaltig mein Leben positiv beeinflussen.

Mit einigen meiner Erfahrungen aus dieser Zeit möchte ich an unseren letzten Newsletter zum Thema: Jetzt habe ich genug „Keine Zeit“, anknüpfen. Der Text dient als Anregung um eigene Gedanken fließen zu lassen. Indem Sie sich mit dem Thema Achtsamkeit beschäftigen, werden Ihnen Möglichkeiten bewusst, wie Sie mehr Zeit finden. Einige Fragen habe ich mir vor langer Zeit häufig gestellt. Sie ge-ben mir persönlich einige Gedankenanregungen zum Thema „Keine Zeit.“ Vielleicht sind es auch für Sie Impulse, die Ihr Leben positiv beeinflussen.

An der Veranstaltung im Kloster in Waldbröhl (Nähe Köln) nehmen ca. 900 Men-schen teil. Dabei sind auch sehr viele Familien mit Kindern, außerdem ca. 300 Non-nen und Mönche.

Ich verbringe meine Woche in diesem Kloster mit ca. 1200 Menschen, und es bim-melt während dieser Zeit kein einziges Handy. Das beeindruckt mich und regt zu der Frage an: „Hat eine Nonne eigentlich auch ein iPhone?“ Nein, hat sie nicht. Die mei-sten Nonnen und Mönche des Klosters haben weder eine Kreditkarte, noch ein Bankkonto, noch ein Handy. Einige wenige, die mit der Organisation von Veranstal-tungen und anderen wichtigen Aufgaben beauftragt sind, haben wahrscheinlich auf Reisen auch ein Handy. Und natürlich gibt es in dem Kloster auch ein Telefon und Internet. Doch die Nutzung dieser Geräte erfolgt äußerst sorgfältig und achtsam.
Die Nonnen und Mönche dieses Klosters haben sich dafür entschieden, einen ande-ren Lebensweg einzuschlagen. Die Praxis der Achtsamkeit ist die wichtigste Be-schäftigung für sie.

Und damit stellen sich mir weitere Fragen: Was machen die Menschen in einem Klo-ster den ganzen Tag? Haben die eigentlich nichts zu tun – oder haben die auch „Kei-ne Zeit“ – oder ist das bei denen anders?

Einen wichtigen Satz sagt der Leiter dieses Retreats Thich Nhat Hanh wiederholt:  „Sei da, sei präsent bei allem, was Du tust. Erledige Deine Arbeiten achtsam und sei da, wenn Du mit Deinen Lieben Zeit verbringst.“ Genau das kann ich in dem Kloster fühlen. Ruhe, Zeit haben und da sein, angekommen sein, das strahlen die Mönche und Nonnen aus. Eines betont Thich Nhat Hanh immer und immer wieder: „Das Wichtigste, was wir nahe stehenden Menschen schenken können, ist Zeit. Nichts auf der Welt ist wertvoller als diese Art von Geschenk.“

Wie oft kommt es vor, dass wir uns mit einem lieben Menschen unterhalten, unsere Gedanken jedoch immer wieder abschweifen. Es ist unsere Konzentration, die sich nur kurze Zeit halten lässt. Abgelenkt vom Handy, von Aufgaben, die noch erledigt werden wollen, oder einfach nur von Nervosität geplagt, sind wir körperlich zwar an-wesend, geistig jedoch ganz wo anders.

Die Nonnen und Mönche dieses Klosters bedienen sich des „Übungsprogrammes“ der Achtsamkeitspraxis. Sie üben achtsam zu sein, präsent zu sein, voll und ganz im jetzigen Moment angekommen zu sein. Um diese Praxis zu erlernen, nutzen sie ih-ren Atem. Ihr Atem ist ihr Konzentrationsobjekt, um ins „Hier und Jetzt“ zu gelangen. Sie sitzen, meditieren und beobachten ihren Atem.

Wenn sie nicht meditieren, üben sie sich darin, die Dinge die sie erledigen, achtsam zu tun. Wenn sie gehen, gehen sie, wenn sie essen, essen sie – achtsam im Schweigen. Ihre Art von Arbeit nennen Sie Arbeitsmeditation. Gartenarbeit, Hausarbeit, Büroarbeit, ihr enormes Engage-ment für den Weltfrieden und das Unterstützen von armen, hilfebedürftigen Men-schen tun sie in Achtsamkeit.

Achtsam bedeutet ausschließlich, also das Gegenteil von Multitasking. Gerne erinne-re ich mich zurück an die Zeit im Kloster. Das Retreat hat einen sehr schönen Na-men, es heißt: „Das Glück in unserem Herzen nähren.“

Die Art der Lebenseinstellung der Bewohner des Klosters kann ich spüren. Diese 300 Nonnen und Mönche sind von einer Lebensfreude erfüllt, wie ich es selten erlebt ha-be. Das Strahlen in ihren Augen, ihre Klarheit und ihr Charisma sind unglaublich be-rührend. Mit ihrem Gang bringen sie innere Festigkeit, Mut und Selbstbewusstsein zum Ausdruck.  

Die Nonnen und Mönche des Klosters in Waldbröhl nutzen ihre Lebenszeit sehr be-wusst. Jeder Moment ist ihnen kostbar. Es wird keine Zeit verschwendet. Sie leben für ihre Praxis und erlangen dadurch tiefen inneren Frieden. Sie verfügen über ein großes Maß mentaler Stärke. Ihr übergeordnetes Ziel ist der Weltfrieden. Ist jeder einzelne Mensch mit sich in Frieden, so leben wir alle auf dieser Welt friedvoll mitein-ander. Daran glauben sie, dafür leben sie.

Achtsamkeitspraxis findet mittlerweile auch Anwendung bei Firmen wie google und dem Militär in den USA. Das Training, dessen Wirkung Körper und Geist in Harmonie bringt, gewinnt an Bekanntheit.

Achtsamkeitspraxis ist ein Weg zu innerer Zufriedenheit, Gelassenheit und Gesund-heit. Gemeinsam werden wir in meinen Yogakursen, Yoga-Sonntagen, Coachings und Seminaren immer wieder über unseren Atem ein Stück davon fühlen und miter-leben können. Gemeinsam lernen wir uns zu entspannen und im jetzigen Moment präsent zu sein.  

Gerne können Sie über meine Webseite Kontakt zu mir aufnehmen, um mehr über meine Arbeit zu erfahren und ggf. an einem meiner Angebote teilzunehmen.

www.Dagmar-Winter.de
Ich freue mich auf Sie.

Herzlichst
Dagmar Winter

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