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Giftige Wasserhähne

GesundheitGiftige Wasserhähne

Wasserhähne geben Schwermetalle an das Trinkwasser ab!

Auf der letzten Etappe vor dem Einschenken in das Glas wird das Trinkwasser in vielen Fällen mit Schwermetallen angereichert. Der Übeltäter ist unter anderem der Wasserhahn. Die Globalisierung und der damit verbundene Wettbewerb hat zu Niedrigstpreisen vieler Produkte geführt. Das ist schön für uns Konsumenten, doch die Kehrseite der Medaille ist, dass die Qualität der Produkte leidet.  In Österreich wurden nach einem großen Test mit den AQA-WasserChecks die ersten Ergebnisse präsentiert.

Untersucht werden sollte vor allem die sogenannte „Last Mile“ (Armaturen, Hausleitungen), um zu sehen, welche Belastungen das Trinkwasser auf der letzten Etappe aufnimmt. Seit 2004 haben etwa 35.000 Österreicher auf eigene Kosten ihr heimisches Trinkwasser mit dem AQAWasserCheck auf Inhaltsstoffe untersuchen lassen. Der AQA-WasserCheck ist erhältlich in Postfilialen, dm-Drogeriemärkten oder kann über das Internet bestellt werden. Nachdem eine Wasserprobe entnommen wurde, wird diese ins Labor des Austrian Institute of Technology (ehemals Forschungszentrum Seibersdorf) geschickt.

Das AIT analysiert die Probe auf 26 chemisch-physikalische Parameter und versendet die Ergebnisse sowie hilfreiche Erklärungsblätter nach drei bis vier Wochen an den Kunden. Diese Aktion wird auch vom österreichischen Umweltministerium unterstützt. „Ziel der österreichischen Wasserpolitik ist es schon seit Jahrzehnten, die Trinkwasserqualität des Grundwassers flächendeckend zu erhalten. Das ist die Voraussetzung für eine gesicherte und qualitativ hochwertige Trinkwasserversorgung. Im Zeitraum 1993 bis einschließlich 2009 wurden insgesamt mehr als 30.000 Projekte mit Förderungen in Höhe von 4,5 Mrd. € genehmigt. Dadurch kann die österreichische Bevölkerung zu 100 % aus Grund- und Quellwasser versorgt werden“, so Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich der Präsentation der neuesten Ergebnisse des Wasserchecks. Die aktualisierten Ergebnisse zeigten, dass in 22,2 Prozent aller Proben Belastungen von Blei, Nickel sowie Nitrat aus Armaturen und Hausleitungen sowie Nitrat und Mangan aus Hausbrunnen enthalten waren. „Nickel ist ein reines Armaturenthema“, sagt Stephan Bruck, Geschäftsführer der AQA GmbH.

Das Unternehmen hat zusätzlich eine Versuchsreihe mit acht Armaturen vom Austrian Institute of Technology durchführen lassen. Untersucht wurden sieben neue und eine gebrauchte Armatur unterschiedlicher Preisklassen. Selbst wenn das Wasser nur eine Minute in der Leitung stand, haben die Proben der meisten Armaturen den Grenzwert für Nickel überschritten. Auch bei Blei und vereinzelt Mangan, Cadmium und Chrom sind die Grenzwerte durch einige Armaturen überschritten worden. Die Rekordbelastung betrug bei einer Armatur eine zehnfache Überschreitung des Nickel-Grenzwertes, obwohl das Wasser nur eine Stunde in der Armatur stand. Positiv zeigte sich die gebrauchte Armatur, denn die Kalkablagerungen wirkten schützend. „Dies stellt natürlich keine repräsentative Armaturen- Studie dar, doch das Fazit, das wir aus dieser Versuchsreihe und den Ergebnissen des Wasser- Checks ziehen können, ist, dass unabhängig von einer Marke oder Preisklasse neue Armaturen bei herkömmlichem Leitungswasser Schwermetalle ins Trinkwasser abgeben können.

Das Trinkwasser ist bei Armaturen, die bereits über längere Zeiträume in Gebrauch sind, gegenüber Schwermetallausschwemmungen aufgrund von Ablagerungen besser geschützt bzw. werden Schwermetalle nicht mehr so stark ausgelöst. Anzuregen bzw. zu fordern sind als Qualitätsanforderung für Armaturenhersteller derartige Gebrauchsprüfungen pro Armaturenart“, erklärt Stephan Bruck. Auch das oft empfohlene Ablaufenlassen des Wassers schützt nicht vor Belastungen. Zum einen ist dies nicht umweltfreundlich und zum anderen haben die Tests gezeigt, dass selbst nach längerem Ablaufenlassen noch Belastungen auftreten können. Der landesweite Test des Wassers in den Haushalten wird verstärkt mit Hilfe der Post weitergeführt. „Im Rahmen einer neuen Schwerpunktoffensive wollen wir darüber hinaus unsere Kunden verstärkt über das Thema informieren und aufklären.

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie sehr das Wasser in den eigenen vier Wänden noch verunreinigt werden kann und welche Möglichkeiten und Lösungen es gibt. Wir werden deshalb mit den Experten zusammenarbeiten und unsere Kunden umfassend zum Thema Wasserqualität informieren“, so Herbert Götz, Vorstandsdirektor der Österreichischen Post AG. Wer sich neue Armaturen zulegen möchte, sollte auf jeden Fall auf Gütezeichen achten. Es gibt sie vom Österreichischen und vom Deutschen Verband für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW und DVGW). Allerdings geben selbst die Gütezeichen keine Garantie, wie Manfred Eisenhut vom ÖVGW betont: „Nickel ist notwendig, um die Armaturen verchromen zu können. Solange man diese Materialien verwendet, wird man sie auch im Wasser finden.“

 

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