Bereits in den 80er Jahren hat Dr. Batmanghelidj auf die Heilkraft von Wasser aufmerksam gemacht. Er vertrat die These, dass chronische Dehydration häufige Ursache zahlreicher Erkrankungen ist. Schon damals kritisierte der iranische Arzt die Schulmedizin, die sich der Pharmaindustrie unterwirft und Symptome mit Medikamenten behandelt, anstatt den Körper zu heilen. Zudem werden nach wie vor in der Medizin vier fatale Fehler macht.
Wasser ist für den Körper essenziell. Ohne Nahrung kann der Mensch einige Wochen überleben, doch ohne Wasser überlebt der Mensch nur wenige Tage. Jeder Mensch konsumiert täglich Getränke wenn er durstig ist und Nahrung wenn er hungrig ist. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Konsum durch die Massenproduktion und Industrialisierung von Nahrung und Getränken drastisch verändert. Leider nicht unbedingt zum Guten. Der Trend zu gesunder Ernährungsweise ist zwar da, dennoch ist es nur ein kleiner Teil der Menschen der westlichen Nationen die sich ausgewogen und gesund ernähren. Die Gründe dafür sind vielfältig, ob es Bequemlichkeit, aus (falschem) Genuss bedingt, Unwissenheit, stimuliert durch Werbung oder aus Kostengründen ist. Dabei ist es bei genauerer Betrachtung weder wesentlich teurer noch besonders aufwendig sich gesund und ausgewogen zu ernähren.
Die industrialisierte Nahrung, sowohl Essen als auch Getränke, sind oftmals nicht die optimale Energiequelle für den Körper. Überzuckerte Getränke, voll von chemischen Zusätzen wie Aromastoffen, Farbstoffen, Geschmacksverstärkern, Konservierungsstoffen sind für die physiologischen Abläufe im Körper eher eine Belastung anstatt förderlich. Bei industriell gefertigter Nahrung ist es meist noch schlimmer. Die wenigsten Menschen befassen sich mit Fertigung und Inhalt der Nahrungsmittel, wie mit Zusatzstoffen. Die Anwendungen von Zusatzstoffen sind vielfältig und beinahe in jedem Produkt enthalten. Es gibt Backtriebmittel, Feuchthaltemittel, Füllstoffe, Komplexbildner, Schaummittel, Stabilisatoren, Trägerstoffe, Trennungsmittel, Verdickungsmittel oder Treibgase, nur um einige zu Nennen. Die Folgen falscher Ernährung, sowohl Essen als auch Trinken, zeigen sich in den westlichen Kulturen in erster Linie durch die rasante Zunahme der übergewichtigen Menschen.
In den USA ist mehr als jeder Dritte Fettleibig und in Europa heute schon jeder Zweite. Unter den Übergewichtigen steigt zudem die Zahl der krankhaft Fettleibigen (Adipositas). Die Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsorganisation erklären in ihrem Bericht zur „Europäische Ministerkonferenz der WHO zur Bekämpfung der Adipositas“, dass sich Übergewicht wie eine Epidemie in Europa ausbreite und den Wohlstand künftiger Generationen gefährde. Falsche Trinkgewohnheiten und Ernährung begünstigen zudem viele Krankheiten, wie Diabetes, Arthrose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkte, hohen Blutdruck oder Schlaganfälle. Auch psychische Probleme wie chronisches Müdigkeitssyndrom oder Depression werden dadurch begünstigt.
Das reines Wasser, eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie sportliche Betätigung die Gesundheit fördern und das Wohlbefinden steigern setzt sich glücklicherweise immer mehr durch. Dennoch praktizieren diesen gesunden Lebensstil bisher nur wenige Menschen. Besonders das reine Wasser ist ein wesentlicher Faktor für die Erhaltung der Gesundheit und um die Selbstheilungskräfte des Körpers auf höchstem Niveau zu halten. Auch um die Nahrung optimal zu verwerten und die Nährstoffe zu verstoffwechseln sowie im Körper zu transportieren ist reines Wasser durch nichts zu ersetzen. Dass reines Wasser bei sportlicher Betätigung notwendig ist, versteht sich von selbst. Also auch wenn reines Wasser, gesunde und ausgewogene Ernährung sowie Sport für die Gesundheit und das Wohlbefinden förderlich sind, so spielt das reine Wasser die Hauptrolle in diesem Trio und ist bei allen Faktoren involviert. Reines Wasser ist sozusagen der Dirigent des Orchesters des gesunden Lebensstil-Trios.
Dr. Fereydoon Batmanghelidj (ausgesprochen: Batmangeelidsch) geht sogar noch weiter. Nach Ansichten des iranischen Arztes können viele Beschwerden und Krankheiten durch richtiges Trinken von Wasser kuriert werden. Dr. Batmanghelidj sieht die ausufernde Verabreichung von Medikamenten kritisch. Die heutige klinische Medizin beruhe, auch durch die wirtschaftliche und lobbyistische Macht der Pharmakonzerne, beinahe nur auf Verabreichung von Medikamenten. In der medizinischen Ausbildung werden mehr als 600 Unterrichtstunden über den Einsatz von Pharmaka abgehalten. „Demgegenüber sind nur wenige Stunden für Diätetik und Nahrungsmittelkunde vorgesehen. Es scheint, als versuchten die medizinischen Ausbilder bei den meisten ‚Krankheitszuständen‘ mit aller Kraft, den menschlichen Körper mit dem ‚Reagenzglas‘ zu bezwingen“, kritisiert Dr. Batmanghelidj.
Es sei zwar richtig dass die westlichen Länder und allen voran die USA in der medizinischen Forschung absolut an der Spitze liegen und sich diese auch Milliarden von Dollar kosten lassen. Dr. Batmanghelidj weist jedoch darauf hin, dass in den medizinischen Lehrbüchern ellenlange Erklärungen über tödliche Krankheiten zu finden sind, doch sobald es um die Ursache geht, oft gesagt wird die Ätiologie sei unbekannt. Für Dr. Batmanghelidj ist es Zeit einen Paradigmenwechsel in der Medizin zu vollziehen und neue Erkenntnisse innerhalb der Physiologie in der Medizin anzuwenden. In einfachen Worten ist Dr. Batmanghelidj davon überzeugt, dass die meisten Menschen chronisch dehydriert sind, also unter einem Wassermangel leiden. In seinem Buch „Sie sind nicht krank, Sie sind durstig“ erklärt Dr. Batmanghelidj die komplexen physiologischen Zusammenhänge von Wasser im menschlichen Organismus und wo sich die moderne Medizin fatal geirrt hat. „Die größte Tragödie in der Geschichte der Medizin ist meiner Meinung nach die Behauptung, dass der ‚trockene Mund‘ das einzige Anzeichen für den Wasserbedarf des Körpers sei. Aufgrund dieses Irrtums hat die moderne Medizin drei weitere verheerende Fehler begangen, die die Gesellschaft teuer zu stehen kamen“, so Dr. Batmanghelidj.
Der erste und fatalste Irrtum sei, dass das einzige Anzeichen für Wasserbedarf ein trockener Mund ist. Allein dadurch würden viele mit Schmerzen verbundene gesundheitliche Probleme von Millionen Menschen gar nicht richtig verstanden. Anstatt die Symptome mit Medikamenten zu behandeln, würde es reichen die chronische Dehydration durch richtiges Wassertrinken zu kurieren. Dieser Irrtum hat seinen Ursprung vom deutschen Mediziner Albrecht von Haller, der 1764 zum ersten Mal einen trockenen Mund als Zeichen von Durst interpretierte. In die wissenschaftliche Literatur fand dieser Irrtum Einzug durch den prominenten englischen Arzt Walter Bradford Cannon, der 1918 die These von Albrecht von Haller unterstützte. Noch heute ist der Irrtum, dass ein trockener Mund das erste Anzeichen von Wassermangel ist, selbst in der Medizin weit verbreitet. Ein trockener Mund ist eigentlich kein zuverlässiges Zeichen.
„Der menschliche Körper folgt einer anderen Logik: Damit man Nahrung kauen und schlucken kann und damit dieser Vorgang besser und leichter von statten geht, wird reichlich Speichel produziert, selbst wenn der Körper insgesamt zu wenig Wasser hat. Wasser ist zu wichtig für den Körper, als dass er einen Mangel daran lediglich durch einen trockenen Mund signalisieren würde. Er verfügt über ganz andere Möglichkeiten. Er kann unter erheblicher Austrocknung leiden, ohne dass der Mund trocken wird. Wassermangel führt zu schwer wiegenden Symptomen, unter Umständen sogar zu lebensbedrohlichen Krisen. Die moderne Medizin hat diese Symptome, die innere, lokalisierbare Wassermangelzustände beschreiben, durcheinander gebracht und unter verschiedenen Krankheiten subsumiert“, erklärt Dr. Batmanghelidj.
Der zweite Irrtum in der heutigen Grundlagenmedizin sei, dass Wasser lediglich eine Substanz ist, die verschiedene Stoffe durch den Körper transportiert. Die Medizin erkennt nur die lebenserhaltenden Funktionen von Wasser an, doch Wasser ist keine inaktive Substanz. Es ist lebenserhaltend und spendet Leben. Der dritte Irrtum liegt in der Annahme, der Körper könne seine Wasserzufuhr effizient regulieren und durch Durst anzeigen, dass der Wasserbedarf zu niedrig ist. Es ist jedoch mittlerweile allgemein bekannt, dass im Alter das Durstgefühl geringer wird, weshalb gerade ältere Menschen viel zu wenig trinken. Der vierte gravierende Irrtum sei, dass viele Getränke den Wasserbedarf des Körpers stillen können, da sie in der Regel aus dem größten Teil aus Wasser bestehen. Laut Dr. Batmanghelidj wirken viele Getränke, vor allem industriell gefertigte, anders im Körper als reines Wasser, egal ob Tee, Fruchtsäfte, Kaffee oder Milch. Reines Wasser ist einzigartig in seiner Funktionsweise für den Körper und kann als einziges Getränk den Wasserbedarf des Körpers befriedigen.
Für Dr. Batmanghelidj lassen sich die heutigen gesundheitlichen Probleme und Irrtümer in der Medizin nur auf Basis physiologischer Grundlagen verändern. Würde die Medizin die Physiologie der Dehydration auf molekularer Ebene mehr erforschen und verstehen, würde sich die Vorgehensweise der klinischen Medizin neu strukturieren. So müsste die Forschung aufzeigen, wie sich die Selbstheilungskräfte des Körpers auf Basis der Physiologie stärken lassen und die Medizin würde sich in erster Linie auf die Vorsorge und weniger auf die heute üblichen kostenintensiven und invasiven Behandlungsverfahren konzentrieren.
Worauf stützt Dr. Batmanghelidj seine These, dass viele Krankheiten oftmals durch chronische Dehydration verursachte werden und mit Wasser sowie der richtigen Ernährung gelindert und geheilt werden können?
Nach eigenen Angaben basieren die Aussagen von Dr. Batmanghelidj auf ausgedehnten klinischen und wissenschaftlichen Forschungen. Er selbst habe 22 Jahre lang an den Auswirkungen der chronischen Dehydration und über die heilende Wirkung von Wasser, bzw. das Stimulieren der Selbstheilungskräfte durch die richtige Wasserzufuhr, geforscht. Seine medizinische Ausbildung begann er 1950 an der renommierten Medical School am St. Mary´s Hospital der Londoner Universität. Bei einem Einführungskurs in Bakteriologie wurden die Medizinstudenten in kleine Gruppen aufgeteilt und verschiedenen Tutoren zugewiesen. Der angehende Arzt Batmanghelidj hatte das Glück in die Gruppe von Nobelpreisträgers Sir Alexander Fleming, dem Entdecker des Penicillins, zu kommen.
Am Ende des Tutoren Kurses fragte Batmanghelidj den Nobelpreisträger Sir Alexander Fleming was ein Arzt braucht, um auf dem Gebiet der Medizin zum Entdecker zu werden. In seiner kultivierten Art und seinem schottisch gefärbten Englisch sagte Sir Fleming: „Es muss eine Notwendigkeit geben, und man muss ein Ziel haben“. Die Antwort war so simpel wie auch treffend und beeinflusste Dr. Batmanghelidj wesentlich in seinen späteren Forschungen. Nach Abschluss des Studiums hatte er das Privileg als Arzt an der Universität tätig zu sein.
Anschließend ging er in den Irak zurück, um in seinem Heimatland zu praktizieren. Er war aktiv an der Errichtung eines Sportzentrums für Kinder und mehrerer Krankenhäuser beteiligt. Er errichtete zudem sein eigenes medizinisches Zentrum für Familien, welches zur größten medizinischen Einrichtung im Iran wurde. Doch dann änderten sich die politischen Mächte im Iran. Als Mitglied einer prominenten Familie mit großem Ansehen in der Öffentlichkeit wurde er von der iranischen Revolutionsregierung in Haft genommen und im berüchtigten Evin Gefängnis inhaftiert. Sein gesamter Besitz, so wie der seiner Familie, wurde konfisziert. Dieser Schicksalsschlag führte Dr. Batmanghelidj zu seiner Entdeckung und war der Beginn seiner jahrzehntelangen Forschungen über die Heilkraft von Wasser.
In einer Nacht im Jahre 1979 litt ein Gefangener stark an den von einem Magengeschwür verursachten Schmerzen. Er war zusammengekrümmt und nicht fähig zu gehen. Er brauchte dringend Medikamente und bat die Wachen wiederholt ihn ins Gefängniskrankenhaus zu verlegen, was jedoch nicht geschah. Gegen 23:00 Uhr wurde er von Mitgefangenen zum ebenfalls inhaftierten Dr. Batmanghelidj gebracht, der dem kranken Mann jedoch medikamentös auch nicht helfen konnte. Er verabreichte dem „Patienten“ dann lediglich zwei Gläser Wasser und die Schmerzen liesen nach wenigen Minuten nach. Nach knapp zehn Minuten waren sie völlig verschwunden. Dr. Batmanghelidj behandelte seine Bauchschmerzen ebenfalls mit Wasser als er in Einzelhaft saß und mehrere Tage die Nahrung verweigerte. „Ich ermutigte weitere Mitgefangene, bei charakteristischen Bauchschmerzen anstelle der manchmal verfügbaren Medikamente Wasser zu nehmen. In den folgenden zweieinhalb Jahren meiner Gefangenschaft behandelte ich mehr als 3.000 Fälle von stressbedingten Magengeschwüren erfolgreich mit nichts anderem als Leitungswasser. Mir wurde klar, dass diese Menschen in Wirklichkeit nur durstig waren. Dass sie an Dehydration litten, zeigte sich anhand von Schmerzkrisen, die wir Mediziner als ‚Krankheitszustände‘ bezeichneten“, so Dr. Batmanghelidj.
Nach 15 Monaten verfasste Dr. Batmanghelidj einen wissenschaftlichen Artikel und bat den Richter diesen zur Veröffentlichung freizugeben, selbst wenn der Richter die Hinrichtung beschließen sollte. Der Richter erwiderte, nachdem er den Artikel gelesen hatte, dass der Angeklagte eine Großartige Entdeckung gemacht habe und er ihm alles Gute für die Zukunft wünsche, was Dr. Batmanghelidj zu verstehen gab, dass er überhaupt eine Zukunft hatte und seine Forschungen fortsetzen konnte. In Anerkennung seiner Leistungen im Gefängnis Evin wurde die Hinrichtung ausgesetzt und eine dreijährige Haftstrafe verhängt, jedoch blieben die Besitztümer konfisziert.
Nach 27 Monaten Haft sollte Dr. Batmanghelidj vorzeitig entlassen werden, doch er bat darum noch länger im Gefängnis bleiben zu dürfen, um seine Forschungen abzuschließen, da er mitten in klinischen Beobachtungen stünde. Er wollte erforschen wie sich die „Wasserbehandlung“ bei stressbedingten Gesundheitsproblemen auswirkt und das Evin Gefängnis war nun mal das perfekte Stresslabor. Seine Bitte wurde ihm gewährt. „Manchmal dachte ich, meine Inhaftierung sei kein Zufall gewesen. Es war mir bestimmt zu entdecken, dass der menschliche Körper in Krisensituationen, wenn er unter Stress steht und auszutrocknen beginnt, nach Wasser verlangt. Ich blieb weitere vier Monate im Gefängnis und gelangte zu bestimmten klinischen Schlussfolgerungen, die nun wissenschaftlich erklärt werden mussten“, so Dr. Batmanghelidj. In den 31 Monaten Gefangenschaft konnte Dr. Batmanghelidj durch die erfolgreiche Behandlung mit Wasser von mehr als 3.000 Patienten die unter Magenbeschwerden litten viel Neues über die physiologische Wirkung von Wasser in Bezug auf zahlreiche Krankheitszustände erfahren.
Die erste Veröffentlichung über die Forschungen ist im ‚Iranian Medical Association Journal‘ erschienen. Eine Übersetzung des Artikels gelangte in die USA und wurde für die Publikation als Gasteditorial im ‚Journal of Clinical Gastroenterology‘ überarbeitet und veröffentlicht sowie vom wissenschaftlichen Ressort der New York Times zitiert. Nach seiner Haftentlassung floh Dr. Batmanghelidj aus dem Iran und ging in die USA, um weiter Forschungen über die Aufgaben des Wassers im Körper und den Folgen von Dehydration auf die Gesundheit fortzusetzen. Seine Erkenntnisse wurden auf mehreren Fachkongressen mit internationalen Teilnehmern vorgestellt und von diversen publizierten wissenschaftlichen Abhandlungen bestätigt. „Man muss nicht über wissenschaftliche Fachkenntnisse verfügen, um begreifen zu können, dass Wasser bei bestimmten, durch Dehydration bedingten Krankheiten, vorbeugend und heilend eingesetzt werden sollte. Noch muss die Anwendung von Wasser als „Medizin“ genehmigt werden. Wasser ist die wichtigste Quelle des Lebens, und jeder weiß das. Demgegenüber herrscht jedoch ein schmähliches Unwissen über die gesundheitlichen Gefahren, denen wir unsere Körper aussetzen, wenn wir nicht genug Wasser trinken“, erklärt Dr. Batmanghelidj, der damit sagen will, dass auseichend Wasser nicht erst getrunken werden sollte, wenn es zu Beschwerden kommt, sondern die Versorgung des Körpers mit Wasser die Gesundheit erhält und fördert, da der Körper mit seinem wichtigsten Rohstoff ausreichend versorgt wird.
Menschen mit Bluthochdruck bekommen Diuretika oder andere Medikamente, die in der Regel dauerhaft eingenommen werden müssen. Auch Diabetiker, Menschen die an Myasthenia gravis oder Muskeldystrophie leiden können nicht geheilt werden, sondern werden ein Leben lang pharmazeutische Mittel einnehmen müssen. Ebenso bei weit verbreiteten gesundheitlichen Probleme wie Kreuzschmerzen, rheumatoide Arthritis, Migräne, Sodbrennen, Dyspepsie, Asthma oder Migräne gibt es trotz intensiver Forschung keine Heilmethoden. Laut Dr. Batmanghelidj liegt die Ursache bei vielen Patienten mit solchen Erkrankungen in einer chronischen Dehydration, die zum Ausfall diverser physiologischer Funktionen führt und über die Zeit den Körper schädigen. Dadurch komme es zu den Krankheitsverläufen und Beschwerden.
Die Forschung solle nach Ansicht des iranischen Arztes weg von dem Gedanken, dass der Wassergehalt des Körpers nur ein Lösungsmittel sei und die darin gelöste Materie als „gelöste Stoffe“ bezeichnet werde. Diese bio-chemische Annahme des menschlichen Körpers führt dazu, dass sich die Wissenschaft beinahe ausschließlich auf die exakte molekulare Zusammensetzung und die Schwankungen der festen Stoffe konzentriere. In der Medizin herrscht weiterhin die Annahme, dass primär die gelösten Stoffe die Körperfunktionen regulieren. „Die heutige Praxis der klinischen Medizin begünstigt die Produktions- und Vertriebszweige der pharmazeutischen Industrie. Die Konzentration auf ‚gelöste Stoffe‘ fördert die Unwissenheit und wird mit Nachdruck propagiert, denn sie dient dem Verkauf von Arzneimitteln. Obwohl man inzwischen mehr über die Physiologie des menschlichen Körpers weiß, profitiert die klinische Medizin in der Praxis nicht davon“, so Dr. Batmanghelidj.
Die Rolle von Wasser ist seit Anbeginn des Lebens auf der Erde elementar für jedes Lebewesen. Als das Leben sich vom Meer auf das Land ausbreitete musste der Körper ein System zur Speicherung des lebensnotwendigen Wassers und die Regulierung von Durst entwickeln. Damit begann der Körper sich einem vorübergehenden Wassermangel anzupassen, doch mit der Zeit wurde dieses „Krisenmanagement“ zu einem Dauerzustand. Das gilt bis heute, obwohl Wasser für den größten Teil der Menschen ständig verfügbar ist. Besonders Stress hat physiologische Einwirkung auf die Regulierung der Wasserregulation, wie Dr. Batmanghelidj aus den Erfahrungen seiner Inhaftierung im ‚Stresslabor Evin Gefängnis `begründet. Das Stress ungesund ist und zu vielen Erkrankungen führen kann ist allgemein bekannt und das moderne Leben kann durchaus als stressig bezeichnet werden. „Ein komplexes System im Körper übernimmt die Verantwortung für die Rationierung von ‚Wasserreserven‘ und für das Management der zukünftig erwarteten begrenzten Wasservorräte. Dieser in viele n Systemen ablaufende Prozess dauert so lange, bis der Körper eindeutige Signale erhält, dass ihm wieder eine angemessene Menge Wasser zur Verfügung steht. Bei der Rationierung des körpereigenen Wassers werden die Körperfunktionen streng überwacht. Keine Struktur erhält mehr als den für sie bestimmten Anteil, der sich jeweils aus ihrer funktionellen Bedeutsamkeit ergibt. Dem Gehirn wird absolute Priorität gegenüber allen anderen Systemen eingeräumt. Der Gedanke, Tee, Kaffee, Alkohol und industriell hergestellte Getränke könnten den Bedarf des Körpers an reinem, naturbelassenem Wasser ersetzen, ist grundlegend falsch, insbesondere, wenn dieser im Alltag großem Stress ausgesetzt ist“, so Dr. Batmanghelidj.
Der Körper funktioniert wie die freie Ökonomie nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Fehlt dem Körper das Angebot, also besteht ein Wassermangel, wird das vorhandene Wasser streng durch ein Rationalisierungssystem reguliert. Kommt es zu Engpässen wird Wasser rationiert und umverteilt. Die verfügbare Menge des Wassers im Körper ist also letztlich entscheidend mit welcher Menge die von Wassermangel betroffenen Regionen aufrecht gehalten werden. Ist die Wasserversorgung chronisch zu gering und eine fortlaufende Dehydration belastet den Körper, werden irgendwann wasserabhängige Funktionen eingestellt. Dies passiert bis zu einem bestimmten Grad der Dehydration ohne dass dies von der Person bemerkt wird. Ist der Wassermangel irgendwann zu groß verliert das System die Fähigkeit alle Aufgaben zu bewältigen. Das Organ bzw. die Organe senden Signale aus, dass akuter Wassermangel herrscht und es kommt zu Symptomen, die viel zu oft anstatt mit Wasserzufuhr mit Medikamenten behandelt werden. Der Wassermangel wird sogar noch verschlimmert, da die Pharmazeutika die Signale wie Schmerzen abschalten und dadurch ein unmittelbarer Schaden für die Zellen und das genetische System entstehen kann.
Dr. Paddy Phillips und sieben seiner Kollegen haben in einem im ‚New England Journal of Mediane‘ veröffentlichten Artikel aufgezeigt, dass bei gleichen Versuchsbedingungen ältere Männer gegenüber jüngeren Männern Durst wesentlich schlechter erkennen. Das Durstempfinden war praktisch nicht vorhanden. Selbst als Bluttests eindeutig Dehydration feststellten, wollten einige ältere Testpersonen nichts trinken. Auch der erschienene Leitartikel der medizinischen Fachzeitschrift ‚The Lancet‘ sowie viele über die Jahre anderen Forschungsergebnisse festigen diese These. Die Wissenschaftler B. Steen, B.K. Lundgren und B. Isaksson konnten bei Langzeitbeobachtungen an älteren Menschen einen deutlichen Wasserverlust feststellen. In zehn Jahren betrug der Verlust etwa 3,5 bis 6 Liter. Der Wassergehalt der Zellen hat sich insgesamt stark verringert.
In einer wissenschaftlichen Abhandlung von Ephraim Katchalski-Katzirs vom Weizmann Institute steht, dass Proteine und Enzyme in Lösungen von geringer Viskosität wirksamer sind. Um optimal diffundieren zu können muss genügend Wasser in unmittelbarer Umgebung sein. „Dieselbe Logik scheint auch für die Enzyme zu gelten, die ‚im Zellwasser schwimmen‘ und innerhalb der Zellen mit ihren chemischen Reaktionspartnern in Kontakt treten, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Ist die Flüssigkeit zu konzentriert, gelangen sie nur schwer zu ihren Reaktionspartnern“, so Dr. Batmanghelidj. Aber nicht Wasser allein heilt viele Beschwerden und fördert die Gesundheit. Um durch chronische Dehydration verursachte Erkrankungen zu therapieren, müssen die durch den Wassermangel verursachten Sekundärmängel behoben werden. Diese multiplen Mangelzustände sind laut Dr. Batmanghelidj die Ursache vieler degenerativer Erkrankungen. Daher reicht es nicht nur auf die richtige Art Wasser zu trinken, sondern auch die Ernährung ausgewogen zu gestalten und sich körperlich sportlich zu betätigen. In einfachen Worten gehören zu der Wasserkur von Dr. Batmanghelidj in richtiger Art und Weise Wasser zu trinken, den Körper mit Salz zu versorgen, eine an Mineralien reiche, ausgewogene Ernährung mit Obst und Gemüse, die Aufnahme von essentiellen Fettsäuren für die Bildung von Zellmembranen, Hormonen und die Isolierhülle der Nerven. Dazu körperliche Bewegung und die Vermeidung von Koffein, Alkohol und Süßstoffen. Stressabbau durch Meditation oder andere Methoden die „giftige“ Gedanken eliminieren und die Psyche stärken runden die „Wasserkur“ ab. Das wichtigste ist aber seinem Körper ausreichend reines Wasser zu geben, damit eine chronische Dehydration vermieden wird. Das Buch „Sie sind nicht krank, Sie sind durstig“ von Dr. Batmanghelidj ist allemal lesenswert. Wie richtig Wasser getrunken werden sollte und welche Ernährungsweise sowie Lebensstil Dr. Batmanghelidj empfiehlt, lesen Sie in unserem Artikel „Richtig Wasser trinken und sich wohl fühlen“. Wohl bekomm´s.