Eine amerikanische Studie belegt das eine häufige Nutzung von Facebook, YouTube und Co. Depressionen auslösen können. Die Studie wird Anfang April in der Fachzeitschrift “Depression and Anxiety“ veröffentlicht. Kati Krause ist ein beispiel für die Gefahr der sozialen Medien. Sie hat ihren Leidensweg öffentlich gemacht und von ihrer Facebook Sucht und den Folgen berichtet.
Für die Studie der amerikanischen Forscher von der University of Pittsburgh School of Medicine wurden bereits 2014 knapp 1800 amerikanische Erwachsene im Alter von 19 bis 32 Jahren befragt. Mithilfe eines speziell dafür entwickelten Fragenbogens sollte das Nutzerverhalten der Probanden erfasst werden. Neben Facebook wurden 10 weitere beliebte soziale Medien erfasst, wie YouTube, Twitter, Google Plus, Instagram, Snapchat, Reddit, Tumblr, Pinterest, Vine und LinkedIn. Zudem wurde ein gängiges System zur Einschätzung von Depressionen angewendet.
Im Schnitt verbachten die Teilnehmer der Studie 61 Minuten täglich in den sozialen Netzwerken. Pro Woche wurden die Dienste etwa 30 Mal aufgerufen. Mehr als ein Viertel der Probanden zeigten eine stark ausgeprägte Indikation für Depressionen. Zudem wurde ein direkter Zusammenhang zwischen der Nutzungsdauer und der Tendenz zu Depression festgestellt. Nutzer, die häufig in den sozialen Medien unterwegs waren, hatten ein 2,7 Mal höheres Risiko an Depression zu erkranken, wie diejenigen, die nur wenig bis selten auf ihren Profilen vorbeischauten.
Die Autorin und Herausgeberin Kati Krause hat ihre Facebook Sucht und die dadurch verursachte Depression öffentlich gemacht. „Zum ersten Mal löschte ich von meinem Smartphone die Facebook-App im Oktober 2014. Es war keine gut überlegte Entscheidung. Es fühlte sich mehr danach an, als würde ich eine halbleere Packung Eiscreme wegwerfen, um nicht alles zu essen und mir Magen zu verderben. Oder wie Telefonnummer eines Typen löschen, der mir ganz sicher nicht am Herzen liegt. Eine Panikreaktion meines Gehirn, der meine außer Kontrolle geratenen tierischen Instinkte daran hindern wollte, mir weiter zu Schaden.
In diesem Oktober erlitt ich den ersten Depressionsschub seit mehr als zehn Jahren. Als ich verstanden hatte, was los war (es dauerte eine Weile), zog ich mich schnell aus der Arbeit zurück und suchte die Obhut meiner engsten Freunde sowie die beruhigende Sicherheit meiner Wohnung. Ich versuchte Bücher zu lesen, doch scheiterte. Ich versuchte, Filme zu gucken, aber konnte mich nur wenige Minuten lang darauf konzentrieren. Meine Aufmerksamkeitsspanne, auch vorher nicht überragend, schrumpfte noch weiter zusammen. Also ertappte ich mich, wie ich wieder am Smartphone hing und stundenlang zwischen Facebook, Instagram und Twitter hin und her wechselte. Nicht um etwas zu posten, ich konnte ohnehin keinen Gedanken fassen, sondern um zu konsumieren. Und mit jeder Aktualisierung der Timeline wurde es schlimmer.
Es war ein Hochgefühl wie nie zuvor, wie eine besonders bösartige Droge. Mein Herzschlag wurde schneller, eine Welle der Wärme und Geborgenheit überkam mich und gleich nach ihr eine trostlose und angespannte Leere. Egal wie sehr ich das Gefühl festzuhalten versuchte, es floss mir durch die Finger, jede schwindende Welle hinterließ noch größere Verzweiflung. Dennoch wollte ich nichts mehr, als dass die wohlige Wärme zurückkehrte. Aktualisieren auf Knopfdruck“, beschreibt Kati Krause die Sucht unbedingt online sein zu müssen.
Sie musste raus aus diesem Teufelskreis. Niemand konnte ihr dabei helfen, weil sie gar nicht wusste, wie sie es erklären sollte. Es gab nur ab und zu Momente, in denen sich der Nebel kurz lichtete und sie erkennen konnte, dass gerade etwas Schlimmes passierte. Kati wartete auf einen dieser Momente, sammelte all ihre Energie und traf, zumindest erschien es ihr damals so, eine der wichtigsten Entscheidungen in ihrem Leben.
Sie löschte die Facebook-App. Danach Instagram und anschließend Twitter. Die Berlinerin stellte alle Benachrichtigungen aus, und es waren viele. Bis auf SMS und Anrufe ihrer besten Freunde und Familie war das Smartphone auf einmal still. Mit einem Mal war die Welt viel kleiner, viel besser zu bewältigen, viel vertrauter. Kati konnte sich erholen. Ein paar Wochen später, ohne dass sie groß darüber nachdachte, war sie zurück in den sozialen Netzwerken.
„Vielleicht suchte ich nach Halt“
Es hätte das Ende der Geschichte sein können, wenn ihre Depression nicht im Frühjahr mit aller Macht zurückgekehrt wäre. Sie wurde wieder in den schrecklichen Teufelskreis zurückgezogen. Nochmal weg mit den Apps. „Vielleicht suchte ich nach Halt und vielleicht erschienen mir pseudowissenschaftliche Untersuchungen als stabiler Strohhalm. Jedenfalls wollte ich diesmal verstehen, was mit mir geschah“, so Kati.
Schnell fand sie heraus, dass sie nicht die Einzige war, der es so ging. Ihre Freunde und Bekannten, die Phasen der Depression hinter sich hatten, erzählten alle Ähnliches: Während einer Depression sind soziale Medien tabu. Manche hatten sich Auszeiten genommen. Andere hatten ihre Benutzerkonten gelöscht. Einer hatte vom Therapeuten die Anweisung bekommen, Facebook zu verlassen. Keiner von ihnen hat sich darüber tiefere Gedanken gemacht. Die meisten sahen darin nur ein weiteres Mysterium der Depression, dieser merkwürdigen Krankheit, von der nicht viel mehr bekannt ist als die üblichen Symptome und allgemeine Statistiken.
Typische Symptome: Sie haben sehr wenig Energie und Sie können sich nicht konzentrieren. Sie sind nicht in der Lage, mit anderen Menschen zu interagieren. Sie können keine Belastungen ertragen. Möglicherweise haben Sie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schlafstörungen und sehr schwankenden Appetit. Meistens sind Sie nicht einmal besonders traurig, sondern eher katatonisch. Sie fühlen eigentlich nichts. Lediglich, dass Sie ein Verlierer sind. Und Sie können dem nicht entkommen, wie schon Sylvia Plath schrieb: „… egal, wo ich saß – ob auf dem Deck eines Schiffes oder in einem Straßencafé in Paris oder Bangkok –, immer saß ich unter der gleichen Glasglocke in meinem eigenen sauren Dunst.“
Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung gibt an, dass jeder Deutsche mit einer Wahrscheinlichkeit von 16 bis 20 Prozent einmal im Leben eine größere Depression erleidet. Das Amerikanische National Institute of Mental Health sagt, dass im Jahr 2012 rund 16 Millionen Amerikaner, etwa 6,9 Prozent der Erwachsenen, mindestens einen starken Depressionsschub hatten. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass weltweit 350 Millionen Menschen an Depressionen leiden. Bis 2020 wird es die zweithäufigste Krankheit der Welt sein.
Was sagen die Psychiater der Berliner Charité?
Es gibt keine Forschungsergebnisse, welche die Behauptung von Kati untermauern beziehungsweise die Verbindung von Depression und der Nutzung von Social Media bestätigen. Viele Studien untersuchten einen Zusammenhang von der nutzung von sozialen Medien und Depressionen. Aber die Ergebnisse sind nicht eindeutig. Auf jede Studie, die die Gefahr von Social Media beweisen will, kommt eine, die das widerlegt. „Mit dem Befund, es käme lediglich darauf an, wie man Social Media anwende, sollte eine Studie der Universität von Missouri im Februar 2015 die Debatte beruhigen: Wer seine Bekannten online verfolge und ihre Leben mit seinem vergleiche, rutsche in eine Depression. Wer sich hingegen wohlwollend über seine Freunde und Familie informiere, bleibe glücklich. Da drängt sich die Frage auf: Haben die Forscher Facebook überhaupt schon einmal genutzt?“, fragt Kati.
Es gibt zwar keine wissenschaftlichen Arbeiten über die Auswirkungen sozialer Medien auf eine bereits bestehende Depression. Aber Experten halten einen negativen Zusammenhang für so selbstverständlich, dass er keiner besonderen Erwähnung mehr bedarf. “Sicher, das kommt sehr häufig vor“, antwortete die Psychiaterin von Kati an der Berliner Charité nüchtern auf die Frage, ob ihre anderen Patienten mit Depressionen auch Probleme mit Social Media hätten. “Eine hat sogar gerade ihr Telefon weggeworfen“. Soziale Netzwerke und ständige Erreichbarkeit erzeugten eben Stress, sagte sie. “Außerdem möchte man nicht sehen, wie schön das Leben anderer Leute ist, wenn man eine Depression hat“.
Die Suche nach weiteren Antworten führte Kati in die Chefetage zu Isabella Heuser, der Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Charité. Sofort bestätigte sie die Einschätzung ihrer Psychiaterin, nach der Depressionen und Social Media inkompatibel sind. Die meisten ihrer Patienten halten sich vollständig fern von den sozialen Netzwerken. Aber sie räumte ein, dass manche nachts auf Facebook gehen, wenn sie nicht schlafen können, wobei sie auf der Plattform aber nicht über ihre Depression sprechen und aus der Erfahrung auch nichts Positives ziehen.
Kati legte der Psychiaterin die Ergebnisse ihrer Selbstbeobachtung dar:
1. Ich war nicht mehr in der Lage, mich selbst in den sozialen Medien darzustellen. Bisher war ich durchs Leben gegangen und hatte es im Geiste zu Tweets formatiert und nach Bildmotiven für Instagram Ausschau gehalten. Das war jetzt unvorstellbar. Allein der Gedanke daran setzte mich unter so großen Druck, dass sich meine Kiefermuskulatur verkrampfte.
2. Der ständige bewusste Vergleich mit anderen war zum akuten Problem geworden.
3. Ich spürte ein starkes Verlangen nach sofortiger Genugtuung, das sich gleichsam sehr schädlich anfühlte und meine ohnehin geringe Aufmerksamkeitsspanne noch mehr beeinträchtigte.
“Nun, das ist ja physiologisch ganz gut zu erklären“, so Heuser zum letzten Punkt. “Durch Ihre tägliche Beschäftigung mit sozialen Medien hat Ihr Gehirn gelernt, dass auf das Einloggen ein angenehmes Gefühl folgt. Eskapismus. Ich bin weg von dieser Welt, in einer Welt, die eigentlich positiv ist. Das ist Dopamin, die Vorfreude, die können Sie noch erleben. Aber das positive Gefühl danach, das kann der Organismus nicht mehr hervorrufen. Das ist ein klassisches Symptom der Depression. Sie spüren weder Freude noch eine Verbindung zu anderen Menschen“.
Und weil sich das Gehirn daran erinnert, wie sich Freude mal anfühlte, ist deren Abwesenheit, die Leere, jetzt umso schmerzhafter. Warum es Kati so schwer fiel, den Verlockungen des besagten Dopamins zu widerstehen, lag für sie auf der Hand: “Der Wille hat ja auch viel mit Energie zu tun. Und eine Depression ist dadurch gekennzeichnet, dass man keine Energie hat“. Ihre Aufmerksamkeitsspanne, falls sie denn vorher schon gering gewesen sei, könne durch die Depression einfach in einen Bereich verschoben worden sein, den sie nicht mehr aushalten konnte.
Also medizinisch gar nicht so kompliziert. Aber was war mit dem plötzlichen Gefühl der Minderwertigkeit? Sie nannte Heuser ein besonders krasses Beispiel: Kurz vor ihrem zweiten Zusammenbruch wurde sie von einer befreundeten Künstlerin gebeten an einem Videoprojekt teilzunehmen, das untersuchte, wie man sich selbst und seine Errungenschaften online und offline darstellet. Kati sollte ein paar ihrer Social-Media-Einträge vorlesen. Also nahm sie sich ihren Facebook-Feed vor und suchte nach Material. Je weiter sie zurückging, desto neidischer wurde sie auf die Darstellung ihres eigenen Lebens. Da waren ihre strahlenden Zeilen aus Istanbul, Tokio und New York, ihre Abenteuergeschichten aus dem Westjordanland und von der Ostsee, all die Artikel, die sie geschrieben und die Magazine, die sie gestaltet hatte, ihre klugen Kommentare zum Weltgeschehen, allesamt vergoldet durch Likes und Kommentare von Leuten, die sie irgendwann mal getroffen hatte (oder auch nicht). Der unumstößliche Beweis, dass sie früher erfolgreich, beliebt, fröhlich und sogar glücklich gewesen war. Als sie zwölf Monate zurückgescrollt hatte, überkam sie ein so heftiges Selbstmitleid, dass sie die Aktion abbrechen musste.
Professor Heuser dachte kurz nach. “Das hat nur mittelbar mit sozialen Medien zu tun“, erklärt sie. “Depressive sind ungeheuer kreativ, wenn es darum geht, sich davon zu überzeugen, dass sie Loser sind. Wir leben aber in einer Welt, die hyperkommunikativ ist. Sie ist ja nicht wirklich kommunikativ, sondern narzisstisch. Narzisstische Selbstdarstellung unter dem Tarnmantel der Kommunikation und des Teilens. Man teilt aber nicht wirklich was, sondern man klebt sich an eine Posterwand, an der hoffentlich ganz viele Leute vorbeikommen und einen dann liken. Das ist die narzisstische Zufuhr. Ein großer vielstimmiger Monolog, eine Kakophonie. Jeder postet etwas, aber man bezieht sich nicht wirklich aufeinander“.
Das war sicherlich keine Kritik an sozialen Medien oder an der heutigen Online-Kultur. Unter anderen Umständen hätte Kati ihre Psychiaterin technikfeindlich betitelt. Aber nach zehn Jahren Social-Media-Nutzung verstand sie zum ersten Mal, besser noch, sie fühlte körperlich, dass etwas dran war an der Kritik und dass sie die ganze Zeit gute Miene zum bösen Spiel gemacht hatte. Ich erinnerte sich an das berühmte Zitat von C.G. Jung, dem Begründer der analytischen Psychologie: “Einsamkeit entsteht nicht dadurch, dass man keine Menschen um sich hat, sondern vielmehr dadurch, dass man ihnen die Dinge, die einem wichtig erscheinen, nicht mitteilen kann (…).“ Ein gesunder Mensch mag einen gekünstelten Dialog im schlimmsten Fall ermüdend finden. Doch für jemanden, der unter Depressionen leidet, kann die Oberflächlichkeit in den sozialen Medien regelrecht schädlich sein.
Über dieses Problem sprach Medienexpertin und Autorin Deanna Zandt auf dem Personal Democracy Forum im Juni 2015 . Sie zeigte dem Publikum eine Auswahl von Fotos aus ihren Social-Media-Feeds. Auf allen grinste sie über beide Ohren, obwohl sie gleichzeitig in die schlimmste Depression ihres Lebens abrutschte, wie sie hinzufügte. “Die Unstimmigkeit zwischen dem, was tatsächlich in meinem Leben passierte, und dem, was ich glaubte, mit meiner Community teilen zu können, verschlimmerte meinen Zustand weiter.“
Zandt sieht die Schuld bei der Technologiebranche, die auf Reinheit fixiert sei. Dies führe dazu, dass unsere Selbstdarstellung und unsere tatsächlichen Gefühle immer weiter auseinanderklaffen. „Das führt uns auf einen gefährlichen Weg in die Entfremdung. Nicht nur voneinander, sondern auch von uns selbst. Angeschoben von Technologie laufen wir direkt in eine kollektive depressive Dissonanz“. Anstatt Hilfsmittel für “dumme menschliche Säugetiere“ zu bauen, die sich “durch gutes Zureden leicht dressieren lassen“, sollten Entwickler die Unordnung des menschlichen Seins akzeptieren und sie ins Zentrum ihrer Produkte stellen. Zandt behauptet nicht zu wissen wie solche Produkte aussehen könnten, aber ihre Forderung ist klar: Digitale Kultur sollte Freiraum lassen für Echtheit, Verbindungen, Verletzlichkeit – in einem Wort: Intimität.
Kati stimmt Deanna Zandt zu. „Aber ich bin keine Medienentwicklerin. Als ich mich auf die Suche nach einer Lösung für die Unvereinbarkeit von Depressionen und Social Media machte, wollte ich nur mein eigenes Leben besser machen. Was ich fand, war möglicherweise nicht weniger radikal: Ich verbannte falsche Nähe und oberflächliche Interaktion schonungslos und konzentrierte meine wenige Energie auf echte Verbindungen. Ich päppelte meine geschwächte Aufmerksamkeitsspanne in einem Inkubator auf. Und ich lernte, mich als wertvollen Menschen zu begreifen, der auf die Bestätigung durch Twitter-Favs nicht angewiesen ist. Heißt das überhaupt noch Favs?“, so Kati.
„Ich habe auch alle anderen Apps gelöscht, die mit Dopamin-Ausschüttung locken und eine Flucht vor der Realität bieten, Shopping-Apps oder Spiele zum Beispiel. Wenn ich vor der Realität fliehen will, lese ich einen Roman, und wenn ich mich nicht konzentrieren kann, gehe ich spazieren. Mein Telefon lasse ich jetzt oft zu Hause. Dem Multitasking habe ich abgeschworen, das geht sogar so weit, dass ich keine Musik mehr höre, während ich arbeite. Damit geht es mir viel besser. Ich wünsche mir manchmal, ich wäre stark genug, um mein Facebook-Profil zu löschen. Meiner Meinung nach ist Facebook das gefährlichste aller sozialen Netzwerke. Deshalb bleibt mein URL-Blocker aktiviert und meine tägliche Methadonzufuhr auf zehn Minuten begrenzt. Wie gut, dass Facebook eine separate Messenger-App eingeführt hat“, so Kati.
Es fiel ihr nicht leicht darüber zu schreiben und noch schwieriger, ihn zu veröffentlichen. Über Depressionen zu schreiben, passt außerdem nicht zu ihrem professionellen Selbstbild, das sie früher von sich online gezeigt habe, so Kati.
Doch obwohl ihr diese Bloßstellung Sorgen bereitet, ist sie davon überzeugt, dass wir offener über Depressionen sprechen müssen – zu diesem Zeitpunkt wäre alles andere lächerlich. Zwangsläufig werde sie, wie viele andere Menschen auch, einen eigenen Umgang mit sozialen Netzwerken finden müssen, so wie sie auch mit den überall verfügbaren zuckerhaltigen Lebensmitteln umgehen lernen musste: Durch Aufklärung und Selbstbeherrschung. Sie erwartet nicht, dass ihr Twitter oder Facebook dabei helfen werden, ebenso wenig wie sie Hilfe von der Zuckerindustrie erwarte. Aber sie möchte die Risiken kennen, sei es wegen einer Neigung zu Diabetes oder eben zu Depressionen.
Artikel von Kati Krause im englischen Original: Facebook’s Mental Health Problem